Vereinsgeschichte

Kirchspiel-Schützenbruderschaft Hörste 1840 e.V.

 

 

Zur Kirchspiel-Schützenbruderschaft Hörste gehören heute die Lippstädter Ortsteile Hörste mit Öchtringhausen insges. ca.1600 Einwohner und Garfeln mit ca. 670 Einwohner.

 

Urkundlich erwähnt wurde der östliche Teil von Lipp stadt gelegene Ort Hörste erstmals im Jahre 881 als Hörster Mark. Der Nachbarort Garfeln, der enge Beziehungen zu Hörste pflegt, wurde 1280 erstmals durch das Adelsgeschlecht der Herren von Garfeln erwähnt.

 

Bis Ende 1974 gehörten diese beiden Ortsteile zum Amt Salzkotten - Boke und somit zu dem1816 gegründeten Kreis Büren, der mit der Verwaltungsreform aufgelöst wurde und in den vergrößerten Kreis Paderborn aufging.

 

Somit gehört die Kirchspiel-Schützenbruderschaft Hörste, dem am 30.11.1958 gegründetem Kreisschützenbund Büren an, bei dem sie auch weiterhin Mitglied ist.

 

Durch die Tradition des Kreisschützenbundes Büren, dass das nächste Kreisschützenfest in dem Ort ist, aus dessem Verein oder Bruderschaft der Kreiskönig ermittelt wurde, kam es dazu, dass 1974 Erwin Masurat auf dem Kreisschützenfest in Salzkotten die Kreiskönigswürde errang. Somit wurde das 18. Kreisschützenfest des Kreisschü

tzenbundes Büren in Hörste ausgetragen. Das Kreiskönigspaar Erwin Masurat und Hildegard Wieneke konnten 56 Vereine, ca. 3800 beteiligte Schützen und 40 mitwirkende Musikkapellen und Tambourkorps begrüßen. Ca. 10.000

Besucher säumten die Straßen.

 

Gemäß der Satzung des Kreisschützenbundes Büren war danach die Kirchspiel-Schützenbruderschaft Hörste 25 Jahre beim Vogelschießen gesperrt, um wieder den Kreiskönig zu stellen.

 

Genau 30 Jahre später, beim Kreisschützenfest 2004 in Etteln, errang Mathias Heinrichsmeier die Kreiskönigswürde.

Somit kam es 2005 zu einem weiteren Höhepunkt in der Vereinsgeschichte, das 48. Kreisschützenfest des Kreisschützenbundes Büren in Hörste vom 02.-05. September.

Die gesamte Bevölkerung, alle Vereine und Gruppen, sowie die Verwaltung in Lippstadt unterstützten die Kirchspiel-Schützenbruderschaft um Hörste, Garfeln und Öchtringhausen ein festliches Gewand zu geben. Unter dem Motto

„Schützen zeigen Flagge“ nahmen 57 Vereine, 21 Musikkapellen, 25 Tambourkorps, ein Fanfarenzug, somit insgesamt ca.

5800 Teilnehmer an dem großen Festumzug, angeführt durch das Kreiskönigspaar Mathias Heinrichsmeier und Sylvia

Junkerjürgen, teil.

Bei herrlichem Wetter säumten ca. 30.000 Besucher die Straßen.

 

Mit Inkrafttreten der Verwaltungsreform zum 01. Jan uar 1975 wurde Hörste mit dem Ortsteil Öchtringhausen und dem bis dahin selbständigen Ort Garfeln in die Stadt Lippstadt, bisher Kreis Lippstadt, eingegliedert und kamen dadurch in den neu gebildeten Kreis Soest.

Somit schloss sich dann 1977 die Schützenbruderschaft Hörste auch dem Kreisschützenbund Lippstadt an und ist seitdem Mitg lied in zwei Kreisschützenbünden. Mit je einem Beisitzer ist die Bruderschaft z. Zt. im Vorstand des Kreisschützenbundes Lippstadt und des Kreisschützenbundes Büren vertreten.

 

Am 25. Mai 1840 unterzeichneten 69 Einwohner aus Hörste, Garfeln, Öchtringhausen, Niederdedinghausen, Mettinghausen, Rebbeke und Verlar die erste Satzung und gründeten den Kirchspiel-Schützenverein Hörste.

Durch die Abteilung des Inneren, der Königlich Preußische Regierung in Minden, wurde am16.November 1840 der Verein bestätigt.

Nach dem II. Weltkrieg musste auf Grund eines Geset zes der engl. Militärregierung §52 für alle militärähnlichen und wehrsportlichen Vereinigungen, unter die auch der Kirchspiel-Schützenverein fiel, eine Umbenennung des Vereins erfolgen.

Am 14.03.1948 berief man eine Versammlung ein und beschloss den Verein künftig als Kirchspiel-Schützenbruderschaft führen zu dürfen. Dem Antrag wurde am 31.03.1948 stattgegeben.

Seitdem bezeichnet sich der Verein als Kirchspiel-Schützenbruderschaft Hörste.

 

Die gesamten Statuten der ersten Satzung von 1840 hier zu erläutern würde zu weit führen, jedoch muss der § 3 erwähnt werden, der die Wahl des Repräsentanten und des Offizierskorps regelt. Durch Stimmenmehrheit, heißt es im § 3, wählen die Mitglieder aus der Versammlung 9 Deputierte. Diese 9 Deputierten wählen dann das gesamte Offizierskorps und den

Repräsentanten (Oberst) des Vereins.

Bis heute hat sich diese Tradition fortgesetzt, dass der Vorstand nicht direkt durch die Generalversammlung, sondern durch Deputierte, so genannte Wahlmänner, gewählt wird.

Mittlerweile sind aus den 9 Deputierten, auf Grund der Einwohnerzahl der Ortschaften, 11 Deputierte geworden, die den gesamten Vorstand auf 3 Jahre neu wählen.

 

Neue Statuten wurden 1866 und 1907 aufgestellt und der Kirchspiel- Schützenverein erstmals am 2. April 1907 in das Vereinsregister des königlichen Amtsgerichtes zu Salzkotten eingetragen.

 

Das erste Schützenfest wurde am 31. Mai 1840 auf dem Grundstück Schulte - Roeren gefeiert. Eine Vogelstange wurde durch den Schmiedemeister Heinrich Krebs aus Mönninghausen errichtet. Der Büchsenmacher Fischer aus Lippstadt

war für das Vogelschießen verantwortlich.

Der König erhielt aus Vereinsmitteln einen neuen Hut (Zylinder) und einen silbernen Stern als Königsorden, der von Heinrich Jasper aus Lippstadt gefertigt wurde.

Bis heute hat sich dieser Königsorden kaum verändert und wird noch immer von der Firma Jasper in Lippstadt handgefertigt und geliefert.

 

Im Dezember 1840 hatte der Verein bereits 88 Mitglieder.

Das Schützenfest 1841 fand erstmals im eigenen Zelte statt, welches der Stellmacher Stefan Kuhlmeier aus Öchtringhausen im Auftrag des Schützenvereins errichtet hatte.

Während der beiden Weltkriege wurde das Schützenzelt dem Roten Kreuz unentgeltlich zur Verfügung gestellt.

Noch heute besitzt die Schützenbruderschaft eigeneZelte und vermietet diese an benachbarte und befreundete Schützenvereine. Mittlerweile sind im Laufe der Zeit Zeltwagen und ein LKW mit Kran angeschafft worden. Durch neue gesetzliche Vorschriften und Auflagen sah sich der Verein gezwungen, ein neues Zelt anzuschaffen. Im Herbst 2014 beschloss man auf einer außerordentlichen Generalversammlung die Anschaffung eines neuen Großraumzeltes mit 800 m² (20m x 40m) Zeltfläche. Dazu wurde in Eigenregie ein neuer Fußboden von 400 m² erstellt. Somit kann der Verein jetzt insgesamt 1200 m² Zeltfläche für Festlichkeiten anbieten. Das neue Zelt wurde in diesem Jahr zum „Tanz in den

Mai“ erstmalig aufgestellt und bekam vom Geistlichen Rat Adolf Schöning den kirchlichen Segen.

 

1867 wurde erstmalig ein Scheibenstand (vermutlichim Wald „Sundern“) gefertigt. Neben dem Vogelschießen konnten sich hier die Schützen im Scheibenschießen üben.

Bis heute wird regelmäßig auf dem Scheibenstand in Öchtringhausen durch die Schießriege geschossen, die 1977 neu gegründet wurde. Jährlich wird der Vereinsmeister ermittelt und die Schützenschnüre ausgeschossen. Auch nimmt die Schießriege an Pokalschießen befreundeter Schießvereine bezw. Schießriegen teil.

 

Nachdem Verlar bereits 1846 einen eigenen Verein gegründet hatte, trennten sich im Jahre 1913 Mettinghausen, Rebbeke und Niederdedinghausen von dem Kirchspiel-Schützenverein Hörste und gründeten einen eigenen Verein.

Somit bestand die Kirchspiel-Schützenbruderschaft Hörste nur noch aus den Orten Hörste mit Öchtringhausen und Garfeln.

 

Letztmalig wurde 1914, vor dem 1. Weltkrieg (1914 -1918) Schützenfest gefeiert.

Auf Grund der wirtschaftlichen Lage wurde erst 1922 wieder ein Schützenfest gefeiert.

 

Im Jahre 1926 versammelte sich um Josef Hesse dreizehn musikalisch begabte Schützenbrüder und gründeten das Tambourcorps Hörste, das seitdemein eigenständiger Verein ist. Die Kosten für die ersten Uniformen übernahm der Schützenverein.

Heute gehören dem Tambourcorps ca.90 aktive Mitglieder an und sind ein fester Bestandteil des Hörster Schützenwesens.

 

Im Jahre 1929 nahm der Kirchspiel-Schützenverein an der Einweihung des Kriegerdenkmals für die gefallenen Soldaten des ersten Weltkrieges teil. Die Fahne des nicht mehr existierenden Kriegervereins, der 1908 gegründet wurde, wird von

der Schützenbruderschaft seit 1975 wieder bei den Festumzügen und sonstigen Feierlichkeiten getragen.

 

Bis zum zweiten Weltkrieg wurde abwechselnd ein Schützenfest bzw. ein Kriegerfest gefeiert.

 

Das letzte Schützenfest vor dem zweiten Weltkrieg (1939 -1945) wurde am 18./19. Juni 1939 gefeiert. Während des Krieges fielen die Schützenfeste aus.

Das erste Schützenfest nach dem II. Weltkrieg wurde vom 20.-21.Juni 1948 gefeiert. Um wieder in den übergreifenden jährlichen Rhythmus zu kommen, wurde an beiden Tagen ein König ermittelt.

Da Gewehre verboten waren, wurde der Vogel mit Holzkeulen abgeworfen.

 

Im Jahre 1958 beschloss man, grüne Schützenröcke anzuschaffen. 1959 wurde dann erstmalig mit den neuen Schützenröcken ausmarschiert.

 

1962 wurde eine neue Satzung erlassen, die erst nach über 40 Jahren am 15. November 2002 durch eine neue überarbeitete Satzung abgelöst wurde.

In dieser Satzung wurden erstmalig die Abteilungen Schieß-Sportabteilung, St. JohannesBöllerschützen Garfeln, Ehrenkompanie und Jungschützenkompanie festgeschrieben.

 

Die St. Johannes Böllerschützen Garfeln gründeten sich 1975 und böllern jährlich zum Schützenfest, bei der Johannesprozession und sonstigen Feierlichkeiten. Zu erwähnen bleibt, dass bereits 1840 am ersten Schützenfest geböllert wurde. Auch während der Schützenfeste, nach dem ersten Weltkrieg bzw. zweiten Weltkrieg wurde fast regelmäßig geböllert. In der Ehrenkompanie sind die Schützen, die bereits das 60.Lebensjahr vollendet haben. Aus ihrer

Mitte wählen sie einen Abteilungsleiter, der gleich zeitig Beisitzer im Gesamtvorstand ist. Stammtischtreffen, Radtouren, sowie ein jährlicher Ausflug stehen auf dem Programm der Senioren.

Die Jungschützenkompanie besteht seit 1993 und schießt jährlich vor dem eigentlichen Schützenfest ihren Jungschützenkönig aus, der dann auf dem Schützenfest die Jungschützen-Kompanie anführt.

 

Im Jahre 1977 erwarb die Kirchspiel-Schützenbruderschaft Hörste erstmalig einen eigenen Schützenplatz. Auf diesem neuen Schützenplatz wird seit 1978 regelmäßig Schützenfest gefeiert. Der Verein zählt heute 700 Mitglieder.